Ausstellungen

Im Wohnturm

Der Wohnturm der Herren von Zittau stammt aus dem 13. Jahrhundert. Er war lange Zeit das wichtigste Gebäude der mittelalterlichen Burg. 1364 löste ihn das Kaiserhaus als Residenz Karls IV. ab. Seine Wohnräume und den großen Saal mit Gewölberippen und Säulen im Obergeschoss nutzte später das Kloster. In den Räumen ist heute das Oybin-Museum.

Der Oybin – ein Fels in der Weltgeschichte

Romantik und Malerei

Zeit der Romantik – Zeit der Wiederentdeckung – Zeit für Besinnung. Auf die Frage nach dem Sinn des Lebens suchten die Romantiker Antworten im Werden und Vergehen der Natur, suchten Harmonie und Geborgenheit. Welcher Ort war besser geeignet, diesen Gedanken und Empfindungen zu folgen als der Oybin mit seinen von der Natur überwucherten Gemäuern, dem Bergfriedhof, den großartigen Zeugnissen mittelalterlicher Baukunst und Geschichte? Es werden Werke von Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus und Johann Alexander Thiele gezeigt.

Kloster

Kaiser Karl IV. widmete das Kloster auf dem Oybin dem Heiligen Geist und übergab es den Cölestinern. Wie der Ursprungsort des Ordens entsprach das Kloster auf dem Oybin dem Gedanken der Einsamkeit fernab städtischen Trubels. Hier lebten jeweils sechs bis zwölf Mönche.

Burg

Das Burgmodell von Curt Schubert zeigt den Kern der mittelalterlichen Befestigung.

Kaiser & Cölestiner

Karl IV. war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Herrscher des Spätmittelalters. Der Sohn des böhmischen Königs Johann von Luxemburg und seiner Gemahlin Elisabeth Přemyslidin wuchs in Paris auf. 1346 krönten ihn die Kurfürsten zum deutschen König, im Jahr darauf wurde er böhmischer König und 1355 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Karl war tief religiös und verstand sich als Herrscher von Gottes Gnaden. Für den Prager Dom und die Burg Karlstein sammelte er Reliquien, die später zeitweise auf dem Oybin versteckt waren. Hier stiftete er das Cölestinerkloster, dessen Ruinen heute das schönsten Zeugniss aus der Zeit Karls IV. ist.

Die Forscher

frühzeitig weckte der Oybin das Interesse von Forschern und Gelehrten. Noch vor der Zerstörung von Burg und Kloster weilte der Görlitzer Bürgermeister und Kartograph Bartholomäus Scultetus hier. Die erste Beschreibung aus der Barockzeit geht auf den Jesuiten Bohuslav Balbinus zurück. Im 19. Jahrhundert verfassten Christian Adolph Pescheck und Moritz Oskar Sauppe fundierte Werke zur Geschichte des Oybins. Aus der Feder des schillernden Sammlers und Philatelisten Alfred Moschkau stammen Reiseführer und fantasievolle Abhandlungen. Zudem trug er zahlreiche Fundstücke und Abbildungen in seinem 1879 gegründeten Oybin-Museum zusammen.

Im Bahrhaus

Heilige und Sünder

Wie Kleinodien einer Schatzkammer präsentieren sich die Exponate der o. g. Ausstellung – im sanierten Museumsraum des Bahrhauses. Gotische Blattkacheln, einfarbig oder mehrfarbig glasierte Ofenkacheln der Renaissance zeugen vom handwerklichen Geschick und Kunstsinn ihrer Hersteller. Sie erzählen auch über den Komfort, mit dem die Bewohner von Burg und Kloster Oybin sich den rauen Alltag in den kalten Wintermonaten etwas angenehmer gestalteten.

Wanderausstellung

Fotoimpressionen in Vergangenheit und Gegenwart vom Berg Oybin

Jede Zeit fand ihre eigene Sprache im Umgang mit diesem einmaligen Kultur- und Naturdenkmal. Ob Malerei, Kupferstich, Lithografie oder Fotografie, immer wieder faszinieren Motiv und Sicht des jeweiligen Künstlers den Betrachter und verlocken zur Spurensuche – gestern wie heute.  Einmalige Zeitdokumente überraschen uns als Betrachter und schlagen eine Brücke über ein Jahrhundert. Die historischen Aufnahmen des ausgehenden 19. Jh. stammen von Robert Scholz, dem Begründer einer „Dynastie“ von Fotografen, die vor allem in Görlitz wirkte. Der Fotograf Holger Stein aus Dresden, der 1998/99 den Oybin aus seinen Blickwinkeln erkundete, zeigt Heutiges, aber in Ausstrahlung und Wirkung durchaus in einer Sicht, die romantische Entdeckungen enthüllt, auch wenn grafische Linien immer wieder eine Harmonie des Gegensatzes zeigen.